Was wir auf unserer Reise gelernt
haben :
Wir möchten vorausschicken,
* dass es sich im
Nachfolgenden um ganz persönliche Eindrücke handelt,
* dass wir versuchen,
Informationen, die wir zwar erhalten, aber nicht nachprüfen konnten, nicht
einfließen lassen.
* Es kann ohne Weiteres
sein, dass wir uns irren und unser Eindruck falsch ist.
Wir haben in allen 3 Ländern gesehen, dass hier eine
Gesellschaft im Entstehen ist, die uns Angst vor der Zukunft Europas haben
lässt. Es entsteht eine Gesellschaft, die nicht in der Lage ist - oder nicht
will - ,
die einfachsten Regeln, die sie sich selbst gibt, einzuhalten. Ohne
Rücksicht auf Verluste nimmt sich jeder, wonach es ihm gerade gelüstet - außer
ein Stärkerer verhindert das im Moment. Und die Zahl der Menschen nimmt hier
unaufhörlich zu, irgendwann werden sie hier keinen Platz mehr haben und
versuchen, in andere Länder, andere Erdteile auszuweichen und das dortige Leben
nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Einen persönlichen Freiraum, wie wir ihn
gewöhnt sind, dürfte es hier nicht geben. Es ist normal, dem Anderen "auf die
Zehen zu steigen". Man denkt sich dabei nichts.
Als Beispiel mögen im Moment nur Verkehrsregeln dienen.
Fußgänger - also die Schwächsten - sind in allen 3 Ländern Freiwild, es denkt
niemand im Entferntesten daran, diese als Verkehrsteilnehmer zu betrachten. Wenn
man in Vietnam versucht, die Strasse zu überqueren, egal ob bei Grün oder Rot,
wird man von allen anderen angehupt - das heißt, bring dich in Sicherheit, ich
bin der Stärkere und bleibe nicht stehen. Selbst Radfahrer klingeln und fahren
bedenkenlos ohne zu bremsen mitten in die Fußgänger hinein. Jedermann, dem
danach ist, sperrt den Gehsteig nach seinen Bedürfnissen als Parkplatz, als
Auslage zu seinem Geschäft, als Losverkäufer oder als fahrender Verkäufer von
Snacks ganz einfach ab. Alle Anderen haben sich danach zu richten - aufmucken
erzeugt ungläubiges Staunen ! Die Fußgänger finden sich daher auf der Strasse
zwischen den Motorrollern oder Autos wieder. Und in Bangkok kann das sehr
gefährlich werden - hier wird LINKS gefahren und die Autos kommen immer von der
Seite, wo der Mitteleuropäer NICHT hinschaut.
Nach übereinstimmenden Berichten ist Korruption
allgegenwärtig, in der Wirtschaft und in der Politik. Wir konnten die Berichte
darüber nicht nachprüfen und wollen daher keine Beispiele anführen. Nach dem,
was man uns von verschiedenen Seiten erzählt hat, sind wir allerdings geneigt,
die Berichte zu glauben.
Der Unterschied zwischen arm und reich ist für einen Europäer
kaum zu glauben, auf der einen Seite fahren hier Autos von Nobelmarken durch die
Gegend, die wir in Europa kaum sehen (Audi Q7, Lexus aller Größen, BMW X6....),
auf der anderen Seite liegen die Menschen (verzeihen Sie die offenen Worte) ohne
jegliche Hoffnung im eigenen Dreck.
Wir wissen das z.B. nur von Kambodscha - es gibt keine
staatliche Krankenversicherung, es gibt keine staatliche Altersvorsorge, es gibt
KEINE Einkommensteuer - und die, die das ändern könnten, werden das sicher nicht
tun, denn die Einkommensteuer würde als Erste Sie selbst treffen. Daher hat der
Staat kaum Geld, er kann sich nicht einmal wirklich um die Infrastruktur des
Landes kümmern - siehe Eisenbahnen in Kambodscha oder Trinkwasser in allen 3
Ländern. Die Rolle der Altersversorgung hat die eigene Familie zu übernehmen.
Und wenn es die nicht gibt, dann ist die nächste Pagode dafür zuständig. In
Kambodscha ist der Buddhismus zwar Staatsreligion, man sagte uns aber, dass die
Pagoden vom Staat keine Unterstützung erhielten. Sie sind also zum Betrieb ihrer
Schulen und Altersheime auf freiwillige Spenden angewiesen.
zurück zum Seitenanfang
Woher wir kommen
Immer wieder wird man in Vietnam oder Kambodscha angesprochen, woher man kommt.
Asiate - kontaktfreudig : Where do you come from ?
Österreicher - selbstbewusst : from Austria
Asiate : Ahhh - from Australia !
Österreicher : No - from the other side of the world - from AUSTRIA ! We have NO
Kangoroos !
Der Asiate ist verwirrt und denkt : da stehen 2 Australier vor
mir, können kaum das Wort Australia aussprechen - und dann behaupten sie auch
noch, in Australien hätten sie keine Kangoroos ! Komische Langnasen sind das !
Da enden etliche Kontaktversuche !
Fazit :
die Reise insgesamt war interessant und lehrreich, durch die große Hitze war sie
sehr anstrengend, ein zweites Mal würden wir sie SO nicht mehr machen. Hanoi und
Saigon waren OK, bei Halong würden wir vorher wesentlich mehr Infos, z.B. über
die Ziele und die effektive Dauer der Fahrt, einholen. Die Kreuzfahrt am Mekong würden wir 2 Tage kürzer machen, Siem Reap vielleicht
nur 3 statt 4 Tage und Bangkok auslassen. Für unseren Geschmack hat sich die
Stadt kaum gelohnt - aber das kann man ja vorher nicht wissen. Der Norden
Vietnams wäre wahrscheinlich interessanter als Bangkok.