Fazit :So - jetzt soll ich
irgendwas Gescheites von mir geben ! Kann ich nicht, mag ich nicht. Ich
will nur ein paar Dinge zum Reisen mit Wohnmobilen kommentieren, die uns
aufgefallen sind.
Camping in den USA ist ein riesiges
Geschäft. Und es ist erschwinglich für alle und großartig durch das
ganze Land organisiert. Wenn man Amerikanern sagt, was Wohnmobile in
Europa kosten, dann reagieren Sie mit Unglauben. Die Womos sind "drüben"
um vieles preiswerter als in Europa - wahrscheinlich wegen der
produzierten und verkauften Menge.
In Europa hat man das "Geschäft"
mit den Wohnmobilen bis jetzt keineswegs bemerkt. Ganz im Gegenteil. Den
Wohnmobil-Fahrern werden in Europa, wo es nur geht, Schwierigkeiten über
Schwierigkeiten gemacht. Das beginnt mit nächtlichen Parkverboten, mit
Fahrverboten und mit Kommentaren wie "das fangen
wir uns gar nicht an" zu Wohnmobil-Stellplätzen. In den USA hat
zum Beispiel die Kette WALMART auf ihren Parkplätzen das Übernachten von
Wohnmobilen gestattet, beleuchtet und nächtlich überwacht. Kann man sich
vorstellen, dass man z.B. auf Parkpätzen von H.... oder B.... mit dem
Womo übernachten darf ? Keineswegs - da handelt man sich höchstens eine
Besitzstörungsklage ein.
In allen State Parks oder
Nationalparks gibt es Campingplätze, teils primitiv, teils mit Strom -
staatlich betrieben zu unschlagbar günstigen Preisen. Und dafür wird an
einer Kassa ohne zu murren und ohne Kassier bezahlt. Wir haben niemand
bemerkt, der ohne zu zahlen auf so einem Platz gestanden wäre - man
nennt das "self register". Das wird von Rangern überwacht und das
funktioniert hervorragend.
Auf allen von uns besuchten
Campingplätzen gibt es ein einheitliches Ver- und Entsorgungssystem. Ein
genormter Kanalanschluß ist überall direkt am Stellplatz vorhanden,
Wasser fast immer und Strom, wenn angeboten. Internet ist zu 99%
vorhanden und FREI ! Dass man mit einem mickrigen Klokisterl ins
hinterste Eck eines Campingplatzes wandern muss, dass gehört in den USA
ins Reich der Fabel. Und eine Absicherung der Steckdose mit 6A ist
ebenfalls eine Fabel. 20A, 30A oder 50A sind üblich. Das bringt bei den
in den USA üblichen 110V zwar nicht das Gleiche wie in Europa, aber
niemand fragt, ob man vielleicht eine E-Heizung habe - und diese auch
noch benützen wolle. Und drückt einem dafür einen extra Stromzähler in
die Hand. Abrechnung nach Verbrauch gibt es nur bei Monats-Stellplätzen.
Die Amis haben natürlich den
Vorteil des riesigen Landes und der teilweise schwachen Besiedlung, aber
die Stellplätze auf den CPs sind riesig - in Europa würde man auf diesen
Plätzen 3-4 Womos aufstellen. Und alle CPs, auf denen wir waren, haben
WAAGRECHTE (!) Stellplätze.
Noch was ist uns aufgefallen -
etwas, dem wir nicht zu 100% zustimmen würden. Mit einem
PKW-Führerschein kann man in den USA Wohnmobile aller Größen fahren, von
6 Meter bis 20 Meter, von 3 Tonnen bis 20 Tonnen (so wurde uns gesagt).
Das ist einerseits gut, weil man nicht auf die in Europa üblichen 3,5
Tonnen achten muss und daher ordentliche Ausstattung in jedes Womo
packen kann - andererseits fahren Leute mit riesigen Fahrzeugen, die
keinerlei Praxis damit haben und daher zum Teil eine echte Gefahr für
die Umwelt sind. Auf Grund der fehlenden Gewichtsbeschränkung sind Womos
in den USA wesentlich besser ausgestattet als in Europa - Wassertank,
Grau- und Schwarzwasser sind so groß, dass man eine Woche ohne zu
entsorgen verbringen kann. Und die Womos haben einen ordentlichen
Kühlschrank, der auch auf eine Woche Selbstversorgung ausgelegt ist.
Was uns nicht gefallen hat - dass
wir in Kalifornien immer und in anderen Staaten gelegentlich nach
Reservierungen gefragt wurden. Ohne Reservierung war man auf die Gnade
der Reception angewiesen, ob man Platz bekam oder nicht. Damit nimmt man
dem Campingleben jene Spontaneität, die es in Europa noch hat. Wenn mir
danach ist, dann setz ich mich ins Womo und fahre "irgendwo" hin. Damit
hätte man in Kalifornien vielleicht schon ein Problem.
Allerletzter Satz - die Reise war
wunderschön, aber SO würden wir sie nicht nochmals machen. Vielleicht
von Los Angeles nach Denver, da würde man Nebraska, Iowa und Illinois
auslassen. Dort haben wir nicht sehr viel Interessantes gefunden.