Von Odessa
nach Chisinau
Wir umfahren Odessa und hier wird's zeitweise wirklich
schlimm.
Wieder einmal nervt die Verkehrspolizei. Westlichen Ausländern wird das Geld
abgeknöpft, wo es nur geht. Der hier war eine rühmliche Ausnahme.
Wenn man von Odessa nach Chisinau (sprich kischinäu) fährt,
dann kommt man auf ein kurzes Stück einer Transitstrasse. Man bekommt bei der
Einfahrt nach Moldawien einen Zettel mit KFZ-Kennzeichen, Anzahl Personen und
Uhrzeit der Einfahrt. Dann geht's ein paar km durch Moldawien und dann kommt man
wieder in die Ukraine. Dort darf man den Zettel wieder abgeben und der wird
weggeschmissen (?)
Man fährt teilweise den Dnistr entlang. Jenseits dieses
Flusses liegt der abtrünnige Teil Moldawiens, Transnistrien mit der Hauptstadt
Tiraspol. Transnistrien verfügt über eine eigene Währung und z.B. über eigene
Briefmarken. All das kann man aber nur in Transnistrien verwenden, das Land ist
politisch nicht anerkannt. Von Reisen dorthin wird dringend abgeraten, wie man
wieder rauskommt ist ungewiss - wurde uns gesagt. Man sagte uns auch - wenn Sie
einen Jagdbomber brauchen oder Maschinengewehre - fahren Sie nach Transnistrien.
Wir haben's nicht nachgeprüft.
<--- Unterwegs zur Grenze
---> dem fehlt ein Rad, denkt sich aber
keiner was dabei, ist "normal"
Wir kämpfen uns über moldawische Strassen Richtung Chisinau
<--- Kurze Pause am Straßenrand
---> dabei ist uns diese ungewöhnliche
"Treppe" aus alten Autoreifen aufgefallen
Städtisches Leben und ländliche "Idylle" gleich nebeneinander
In den Vororten von Chisinau - Plattenbauten soweit das Auge
reicht
Wir haben unseren Übernachtungsplatz erreicht - gleich neben
dem Hühnerstall.
Chisinau
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Chisinau, früher "russifiziert" Kischinjow, ist die Hauptstadt der Republik
Moldawien, sie ist etwa 120 km² groß und hat rund 710.000 Einwohner.
Chisinau ist die größte Stadt Moldawiens. Der Name leitet sich angeblich
von rumänischen Wort für "Wasserquelle" ab, der ehemalige Standort
dieser Quelle wird den Reisenden gezeigt.
Der Ort Chisinau wurde im
15. Jhdt im Fürstentum Moldau gegründet, die Entwicklung zur Großstadt
dauerte jedoch bis in die 80er Jahre des 20. Jhdts. Die Geschichte der
Stadt ist wechselvoll, sie war zunächst polnisch, dann türkisch. Anfang
des 19. Jhdts wurde die Stadt an das russische Reich abgetreten. Um 1900
war Chisinau ein Zentrum jüdischen Lebens, knapp 50% der Bewohner waren
Juden. Im Jahre 1905 gab es antijüdische Ausschreitungen, die
etliche Todesopfer forderten. Nach dem Ende des ersten Weltkriegs
marschierten rumänische Truppen in Moldawien ein, Moldawien wurde ein
teilautonomer Bestandteil Rumäniens.
In den Wirren des 2. Weltkriegs wurde Chisinau fast vollständig
zerstört und wechselte mehrmals den Besitzer. 1940 besetzten sowjetische
Truppen das Land, 1941 wurde Chisinau von rumänischen und deutschen
Truppen besetzt. Während der deutschen Besetzung wurden mehr als 50.000
Juden ermordet. 1944 wurde die Stadt wieder von sowjetischen Truppen
besetzt. 1947 wurde Moldawien (Bessarabien) offiziell Teil der
Sowjetunion. Im August 1991 trat Moldawien aus der Sowjetunion aus und
Chisinau wurde Hauptstadt der Republik Moldawien.
Chisinau hat viele schöne Parks, aber auf Grund der heftigen
Zerstörungen kaum Baudenkmäler. Moldawien leidet sehr unter der Armut
der staatlichen Verwaltung, die Infrastruktur kann man nur als
"unterentwickelt" bezeichnen. Eine der wenigen Sehenswürdigkeiten ist
die Weinkellerei Cricova. Die Kellerei hat etwa 120 km unterirdische
Stollen, die bis zu 100 Meter unter die Erde reichen. Ausländische
Investoren sind dünn gesät, Korruption ist noch immer ein Probllem. |
<--- Uniformen in allen Varianten sind allgegenwärtig
---> die
Hauptstrasse von Chisinau, der Bulevardul Ștefan cel Mare
și Sfînt
Denkmal für Stefan Cel Mare, von 1457-1504 Herrscher des
Fürstentums Moldau. Das Denkmal steht im Gradina
Publica Ștefan cel Mare și Sfînt
Puschkin-Denkmal in einem der vielen Parks
Das Nationalmuseum für Völkerkunde und Naturgeschichte
Chisinau's zentrale Konzerthalle
Da hat wohl wieder wer irgendwas ausgefressen !
Wohnhäuser - neu und alt fast nebeneinander
<--- Durch "vorteilhafte Gesetzgebung" begünstigt haben sich viele
Banken in Chisinau niedergelassen
---> ein Regierungsgebäude
Kathedrale der Geburt des Herrn, erbaut 1830-36
Der Souvenirmarkt am Bulevardul Ștefan cel Mare și Sfînt
<--- Der Triumphbogen am Bulevardul Ștefan cel Mare și Sfînt
---> das Puschkin-Denkmal
Eine Moldawische
Hochzeit
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Von Chisinau zur
rumänischen Grenze
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<--- Welch eine Wohltat - eine neu asphaltierte Strasse
---> kleine
Dörfer im Hügelland
Sonnenaufgang über den Hügeln
Wir sind in Rumänien und fahren Richtung Iasi
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