Reisebilder von H & G Jilovec       Sonntag, 12. März 2023 08:06

 

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Wenige Kilometer oberhalb von Dubrovnik erreichen wir Bosnien-Herzegovina. Die Grenzkontrolle ist kurz, die Grüne Karte wird kontrolliert. Nach der Grenze fahren wir durch fast unbesiedeltes Land. Und was uns am grausamsten erscheint, mitten in Europa an einer befahrenen Strasse ist ein ungeräumtes Minenfeld ! Die rote Tafel ist anscheinend genug zur Warnung.

Aber es gibt auch in Bosnien wunderschöne Gegenden, die wir auf der Fahrt nach Montenegro durchfahren.

  

Nach kurzer Fahrt kommen wir auf einer Höhe vom mehr als 1.000 Metern nach Montenegro. Auch hier wieder Grenzkontrolle, wir dürfen für EUR 10,- die Plakette ÖKO-Maut kaufen, dann melden wir am Zoll unsere mitgeführte Elektronik (Video-Kamera, Notebook ...) an. Wir haben eine Liste vorbereitet, die der Zollbeamte kontrolliert und bestätigt. Dann fahren wir weiter, langsam und stetig abwärts nach Niksic. 

  

Von Niksic aus nach Norden, immer auf etwa 1.000 Metern Höhe, vorbei an Savnik, ein kleiner Ort mitten in den "Schwarzen Bergen", zum Durmitor Nationalpark. Die Strasse ist eng, mit Schlaglöchern übersät, bergauf, bergab, mit vielen und engen Kurven. Mehr als 30 km/h gehen nicht, man darf auch auf Entgegenkommende aufpassen.

  

Wir finden in Zabljak (1530 Meter über dem Meer) einen kleinen leeren CP, herrliches Wetter bei der Ankunft. Aber das ändert sich am Abend, schwarze Wolken und leichter Regen kommen.

  
Am Durmitor-Gebirge liegen noch etliche Meter Schnee.

  
Der Ort Razvrsje kurz vor Zabljak mit CP

Wir suchen den im Internet gefundenen CP Ivan Do - der ist 2 km außerhalb von Zabljak in Richtung Durmitor-Nationalpark. Leider ist er Mitte April 2009 wegen Bauarbeiten geschlossen, es gibt nicht einmal mehr eine Tafel, nur mehr als Letztes den Hinweis "Ivan Do 100m". Auch der 2. CP Mlinski Potok ist im Moment nicht erreichbar. Hier wird eine neue Strasse gebaut - die alte hat man weggerissen. Zufahrt im Augenblick nur mit Allrad.

In den Wäldern im Nationalpark liegt noch jede Menge Schnee, das Wandern ist etwas beschwerlich.

  
Der Wald ist Mitte April 2009 noch tief verschneit

  
Die ganze Umgebung von Zabljak ist voll mit Wochenendhütten


Das Durmitor-Gebirge

Von Zabljak fahren wir weiter zum Tara-Kanyon. Er gilt als die längste und tiefste Schlucht Europas. Die Strasse von hier Richtung Podgorica ist wesentlich besser als von Niksic nach Zabljak. Sie ist durchgehend zweispurig, hat viel weniger Schlaglöcher, aber sie ist durch die Schlucht extrem steinschlaggefährdet. Die Ausblicke auf den Fluss und die umgebenden Berge sind beeindruckend, es gibt genügend Plätze, an denen man zum Fotografieren anhalten kann. Am Ende der Schlucht öffnet die sich zu einem Talkessel, in dem kleine Dörfer liegen.

  
Die Brücke über die Tara, rechts Blick Richtung Mojkovac über die Tara

  

  
Die Tara Richtung Mojkovac

Weiter über Mojkovac und wieder entlang der Tara Richtung Süden, nach Podgorica. Die Strasse überwindet hier einen Höhenunterschied von mehr als 1.000 Metern. Man kommt vom "Winter" bei Zabljak hinaus ins Frühjahr bei Podgorica. Die Strasse führt durch unzählige Tunnels, sie ist immer 2-spurig und bietet (für uns Mitteleuropäer) kaum einen Platz zum Überholen. Mit Mitteln der EU wir die Strasse 2009 renoviert, kilometerlange Baustellen ziehen sich hin. Die Landschaft ist teilweise nur mehr als "dramatisch" zu bezeichnen - wir sind wirklich in den wilden Bergen von Montenegro. Leider haben wir extrem schlechtes Wetter, es schüttet, was nur runtergeht.

Unser nächstes Ziel ist Cetinje und von hier wollen wir über den Lovcen nach Kotor fahren. Die Strasse Podgorica-Cetinje ist ebenfalls im Frühjahr 2009 im Bau, etliche Ampeln behindern den Verkehrsfluss. Hinter Cetinje beginnt die großteils einspurige Strasse hinauf auf den Lovcen. Sie ist ungeübten Womo- oder Gespannfahrern nicht gerade zu empfehlen. Speziell deswegen, weil reger Autobusverkehr von Kotor nach Cetinje herrscht. Und der Bauzustand ist nicht mehr der beste, ein großer Teil der talseitigen Befestigungen ist abgestürzt oder umgefallen. Man wird allerdings durch die schöne Landschaft für manche Unannehmlichkeiten entschädigt.

  
Der höchste Punkt der Strasse, rechts einer der vielen Reisebusse, die uns begegneten

  
Kahle Karstberge, nur selten gibt es ein paar Bäume, rechts das Dorf Njegusi

Das Dorf Njegusi bietet das Geburtshaus des Herrn Njegus sowie eine alte Kirche. Weiters bietet es Imbiss-Stationen mit einheimischem Schinken und Käse (Prsut & Sir). Man wähnt sich hier, wenn man auf den Taleinschnitt rechts im Bildhintergrund zufährt, schon bald am Ziel in Kotor. Das stellt sich aber bei einem Blick auf den Höhenmesser schnell als Irrtum heraus. Wir sind hier noch immer mehr als 900 Meter über dem Meer. Und jetzt beginnt die Abfahrt nach Kotor.


Das Dorf Njegusi

   
Die Strasse hinunter nach Kotor


Der erste Blick hinunter auf die Bucht von Kotor


Weitere folgen, einer schöner als der andere

Die Strasse ist durchgehend einspurig, sie führt in Serpentinen in einem Zug 900 Meter nach unten, bis auf Meereshöhe. Leider gibt es in Kotor und den angrenzenden Orten keine Möglichkeit, sein Womo abzustellen. Die auf der Straßenkarte eingezeichneten CPs existieren entweder gar nicht - oder der eine, den wir gefunden haben, ist geschlossen. Und ringsherum ist, wie im Moment überall in Montenegro - BAUSTELLE !

  
Kotor, ein Kreuzfahrtschiff im Hafen

  
Berge bei Kotor, rechts ein CP in Buljarica

Unser nächstes Ziel ist der Ohrid-See in Albanien. Dazu fahren wir weiter südwärts nach Stari Bar, weiter nach Vladimir an die albanische Grenze.

  
Blick auf Ulcinj, rechts ein paar geruhsame Verkehrsteilnehmer

Und weiter in Albanien

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