| |
Eine neue Wohnmobilsaison beginnt und wir haben einiges vor. Werden
sehen, ob es uns gelingt. Wir wollen nach Schottland und Irland fahren. |
Was haben wir auf dieser Reise gelernt ?
Wir
waren insgesamt 4 Monate unterwegs und haben Frankreich, England,
Schottland und Irland gesehen. So wie überall waren die meisten
Menschen, mit denen wir geredet haben, sehr freundlich und haben uns
geholfen, soweit sie konnten. Und - wie überall - gibt's ein paar, die
aus der Reihe tanzen. Macht aber nix, das verändert keineswegs den
Eindruck eines ganzen Landes. Erwarten Sie aber nicht, dass irgend
jemand Deutsch kann. Es gibt nur ein paar alte Soldaten, die irgendwann
in Deutschland oder Österreich waren und da ein paar Worte gelernt
haben.
Beginnen wir mit Frankreich.
Wir haben gelernt, zwischen den Campings Municipal und den private
betriebenen CPs zu unterscheiden. Die Municipal liegen meist etwas weg
von den Sehenswürdigkeiten, aber sie vermitteln einen Eindruck zur
"eingeborenen" Bevölkerung - sie sind "im Dorf". Die Ausstattung ist
meist nicht schlechter, manchmal schon ein bisschen "benützt". Das aber
stört uns keineswegs. Und - sie sind meist wesentlich preisgünstiger als
die Anderen. Sollte man vorhaben, auf einem Municipal länger zu bleiben,
so sollte man nicht jeden Tag einkaufen müssen - das wird beschwerlich.
Lebensmitteleinkauf ist
in Frankreich fast ein Erlebnis. Wir sind jedes Mal fasziniert von dem
umfangreichen Angebot und der Qualität der angebotenen Waren. Die
Auswahl ist riesengroß, die Öffnungszeiten sind sehr kundenfreundlich.
Die Preise sind etwas höher als bei uns. Supermärkte gibt es in vielen
auch kleineren Orten. |
England und Schottland.
Wir sind mit der Fähre von Dünkirchen nach Dover gefahren. Der Hafen von
Dünkirchen ist bei weitem nicht so hektisch wie der von Calais. Man muss
aber in Kauf nehmen, das wesentlich weniger Fähren verkehren als von
Calais. Seit unserem letzten Aufenthalt in England hat sich geändert,
dass man auf den Fähren Bankomaten findet, die auch Pfund ausspucken -
was sehr nützlich ist. Leider ist die Beschilderung sowohl in Dünkirchen
als auch in Dover nicht besonders übersichtlich (zumindest war es das
für uns), man steht schnell vor der falschen Ausfahrt. Die Straßen
sowohl in England als auch in Schottland sind schmäler als wir es
gewohnt sind und wesentlich schlechter. Das Linksfahren war für uns kein
Problem, man muss nur aufpassen, dass man nicht zu weit links fährt, das
gibt böse Kratzer am Auto. Die Straßenbegrenzungen sind meist Hecken
oder Mauern, ein Bankett gibt es nicht. Wo der Straßenbelag aus ist, ist
auch die Straße aus. Britische Autofahrer sind gegenüber denjenigen, die
das Fahren auf der falschen Seite gelernt haben, rücksichtsvoll. Und in
Kreisverkehre sollte man nur einfahren, wenn wirklich Platz ist. Sonst
gibt das ein Hupkonzert. Es gibt auf der Insel sehr viele einspurige
Straßen mit Ausweichen - daran sollte man sich nicht stören. Wir sind
viele 100 kms auf solchen Straßen gefahren und hatten nur auf einer
Pass-Straße (Touristenstraße !) Probleme mit Entgegenkommenden. Diese
Straßen sind in den landschaftlich schönsten Gegenden.
Britische Campingplätze
haben einige fremdartige Gewohnheiten, besonders diejenigen, die zu den
großen Campingclubs gehören. Vor 13 Uhr sagt man einem nicht einmal, ob
man nach 13 Uhr einen Platz bekommen könnte. Da heißt es warten bis 13
Uhr, aber schön in der Schlange. Und nach 13 Uhr kann man dann hören "sorry,
we are complete". Auch gibt es Vorschriften, wie man sein Fahrzeug am
Stellplatz abzustellen hat. Dazu ist am Ende des Stellplatzes ein
Brettchen im Boden und an diesem Brettchen hat die vordere linke Ecke
des Fahrzeuges zu stehen. Alle Eingangstüren der Wohnmobile haben in die
gleiche Richtung zu schauen, was bei unseren Fahrzeugen, die natürlich
"verkehrt" sind, zu Problemen führen kann - aber da ist man
unerbittlich. Dafür ist die Ausstattung und die Größe der Stellplätze
kein Vergleich zu kontinentalen Camps. Die Stellplätze sind nahezu auf
allen CPs abgegrenzt, sind zwischen 70 und 100 m² groß, haben Strom und
meist auch Wasser. Größere Plätze haben meist mehrere Sanitärgebäude und
Entsorgungsstellen. Die Preise bewegen sich von GBP 30 aufwärts pro
Nacht. Meist ist Strom in diesem Preis inkludiert. Als Stecker werden
überall die blauen 3-poligen Stecker verwendet. Einen Adapter zu den
britischen Steckern haben wir nirgends gebraucht.
Pubs - wir sind
leidenschaftliche Pub-Besucher und wir essen auch meist dort. Das
"äußerst ungesunde" Fish & Chips schmeckt vorzüglich. Wir sind beide schon
alt geworden, da wird uns Fish & Chips auch nicht umhauen. Vor 12 Uhr
Mittags gibt es kaum was zu essen. Im Pub ist der übliche Vorgang, sich
- wenn vorhanden - einen Tisch zu suchen, dann an der Theke Essen und
Trinken zu bestellen und die Tischnummer dazu zu sagen, zu bezahlen und
die Getränke zum Tisch zu tragen. Das Essen wird meist serviert, wenn es
fertig ist. In England gibt es in jedem Dorf ein Pub (meist mit
vorzüglichem Essen), in Schottland sind die ziemlich dünn gesät. Leider
gibt es kaum mehr einheimische Brauereien, die Lagerbier erzeugen - da
gibt es nur die Biere der großen Brauereiketten. Dafür hat jedes Pub
eine ziemliche Auswahl an Ales - nur, mir schmeckt's nicht. Üblich ist
ein PINT, etwa 0,6 Liter. Oder Half Pint, meist 0,3 Liter, kann auch 0,4
oder 0,25 sein.
Einkaufen - im ganzen Land gibt es überall Filialen der
Supermarktketten. Die Aufzählung erfolgt ohne Wertung - Tesco,
Morrisions, Sainsbury's, Lidl, Aldi, Coop, Spar.... Die Auswahl hält mit
der Frankreichs nicht mit. Bei Brot, Käse, Wurst und Wein ist das
Angebot wesentlich kleiner und entspricht auch geschmacklich nicht immer
unseren heimatlichen Vorstellungen. Das heißt aber nicht, dass es
deswegen schlechter ist - eben manchmal ANDERS. Ein Käseliebhaber hat es
vielleicht schwer, es gibt zu 95% nur Cheddar in allen möglichen
Varianten. Alkoholische Getränke sind dank der Steuerbelastung meist
viel teurer als bei uns, das Angebot an Wein ist "überschaubar". Genauso
wie das Angebot an Wurstwaren. Was positiv auffällt ist die Menge und
die Qualität von Fischen, Meersfrüchten, Rindfleisch(!), Tee und
Gewürzen. An Brot wird in fast allen Supermärkten ein Brot mit Namen
"Baguette" angeboten, nun, es ist ein dünnes Weißbrot. Knusprig haben
wir es kaum erlebt. Die dunklen Brote mögen vom Geschmack her
überzeugen, beim Schneiden zerfallen die meisten zu Bröseln. Uns haben
am besten die Brote von Lidl oder Aldi geschmeckt. Achten Sie darauf,
dass Schottland an der Nordküste sehr wenig besiedelt ist und daher das
Angebot an Tankstellen und Supermärkten gering ist.
Whisky - wir haben sehr
viele der Destillerien besucht, bis auf wenige Ausnahmen haben alle
Führungen durch das Werk und ein Visitor's Centre mit Verkaufsgeschäft.
Es ist nahezu unbeschreiblich, welche Auswahl es an verschiedenen
Fabrikaten und Abfüllungen gibt. Man könnte ins Schwärmen kommen, wenn
die Preise nicht wären (siehe Steuern). Bei uns gibt es von jeder
Destillerie meist nur ein einziges Erzeugnis und das ist fast immer das
mit dem niedrigsten Preis. Irgendwelche Spezialitäten gibt es bei uns
kaum, in Schottland sind die Geschäfte der Destillerien voll mit
verschiedenen Erzeugnissen. Leider setzt sich auch hier durch, dass die
kleinen von den großen "gefressen" werden und dadurch die
Geschmacksvielfalt teilweise leidet. Im Ganzen gesehen ist es aber ein
Paradiese für Freunde dieses Getränkes. |
Irland. Wir
waren sowohl im englischen Nordirland als auch im Norden (Donegal) der Republik Irland.
In Nordirland kamen wir zu den Aufmärschen der Oranier zurecht. Man
kann's mögen oder nicht. In Irland sind die CPs meist kleiner und nicht so
durchorganisiert wie auf der britischen Insel. Die Preise sind ein wenig
niedriger als in England oder Schottland. Die Straßen kamen uns besser
und etwas breiter vor. Leider haben wir nur einen kurzen Aufenthalt in
Irland gehabt, so dass wir diesmal nichts besonderes dazu erzählen
können. |
|